Im November 1950 genehmigte das Fürstlich Hohenzollerische Forstamt Bayerisch Eisenstein die Aufstellung der Skihütte des TSV Plattling am Großen Arber, deren Inneres aus einem alten Eisenbahnwaggon besteht. Dass der TSV den Personenwagen damals erhielt, hat er unter anderem den Bemühungen des Bahnbeamten Hans Berger zu verdanken. Pikantes, historisches Detail: Der Waggon war einer von denen, die beim Bombenangriff der Alliierten auf den Plattlinger Bahnhof am 16. April 1945 beschossen wurden. Bevor der Eisenbahnwaggon dann im November mit der Bundesbahn nach Bayerisch Eisenstein und dann auf Straßenrollen zu seinem Platz ca. 200 Meter vor dem Arberlift transportiert wurde, wurden zwar die größeren Schäden repariert, doch zahlreiche kleinere Einschläge blieben. Von Zeit zu Zeit bauten die TSV’ler dann um den Waggon eine solide Hütte. Über die Jahrzehnte wurde diese permanent überarbeitet, saniert und ausgebaut. In den Hochzeiten der 50er, 60er und 70er Jahre konnte sich der TSV noch nicht über geringe Besucherzahlen beklagen. Von Mitte Dezember bis März war sie stets belegt. Im Jahr 1966 wurde ein zwei Meter langer Anbau beschlossen, um den Besucheransturm bewerkstelligen zu können. Seit der Jahrtausendwende jedoch fand sich jedoch kaum noch ein TSV’ler in der Hütte ein, weshalb sie in den letzten zehn Jahren fast durchgehend leer stand. Das Haus Hohenzollern als Verpächter des Grundstücks kündigte zu Beginn des Jahres 2015 dem TSV Plattling schlussendlich den noch gültigen Pachtvertrag, da aus dem Hause Hohenzollern kein Interesse mehr an dieser Art von Bauten bestand. So war eine 65-jährige Tradition des Vereins im August 2015 Geschichte, als ein Trupp des TSV Plattling den vertragsmäßig erforderlichen Rückbau der TSV-Hütte am Großen Arber durchführte.
– Foto Arber-Skihütte –